
Euphemismen
Ein Euphemismus (EUP) ist die Verwendung eines ‚guten‘ (ευ)Wortes (φημι ich sage) für eine ‚schlechte‘ Sache oder schlechten Sachverhalt. Das üblicherweise herangezogene Beispiel betrifft die ‚Eumeniden‘, die ‚Wohlmeinenden‘, ein schöner Name für die ‚Erinyen‘, die Rachegöttinnen im alten Griechenland; aus Angst vor der Rache der Göttinnen hat man nicht gewagt, ihren tatsächlichen Namen auszusprechen und diesen durch eine Schmeichelei ersetzt. Die selten verwendeten deutschen Wörter für diese Redefigur sind Beschönigung, Glimpfwort u.a. Das ersetzende ‚gute‘ Wort muss in der normalen Rede tatsächlich im positiven, schlechtestenfalls neutralen Sinne verwendet werden, nur so ist der Kontrast zum zu vermeidenden Begriff stark genug.
Verwendung in Umgangs- wie auch gehobener Sprache finden EUPs als höfliche Lüge, Versuch der sozialen Anpassung (ist oft nur mit nicht zu viel Ehrlichkeit zu realisieren), Vermeidung unangenehmer Gefühle und Assoziationen bei Verwendung des ursprünglichen Begriffs; häufig kommt auch die Vermeidung der Konfrontation mit der Realität (z.B. Tod, Sterben) vor. Sehr oft dienen EUPs der Beschönigung oder dem Versuch der Verschleierung der Realität, was gelegentlich zu nicht immer unbeabsichtigten Sarkasmen und Zynismen führt.
Am Rande erwähnen kann man auch den sprachgeschichtlich brandneuen Zwang zur – gelegentlich zu amüsanten Stilblüten führenden – ‚politischen Korrektheit‘, der wir zahllose EUP-ähnliche, aber inhaltlich oft widersprüchliche Formulierungen ‚verdanken‘.
Streng genommen keine EUPs sind die häufigen Tabubruchvermeidungsformulierungen aus dem Gebiet Geschlechtsorgane, Sexualleben usw.: Ein Penis etwa, eine weibliche Brust oder der Geschlechtsverkehr sind natürlich keine ‚schlechten‘ Dinge, die unangenehme Gefühle aufkommen lassen und EUPs in Rede und Schrift notwendig machen müssten. Die Erfindung und Verwendung zahlloser Ersatzbegriffe zeigt allerdings den Stellenwert der Sexualität für den Menschen. Diese Surrogate sind aber keine EUPs, zumindest nicht in dem Sinne, wie wir es hier definiert haben. Anders sieht die Sache bei dem Gebiet Körperausscheidungen, -sekrete, -gerüche usw. aus. Hier kann tatsächlich ein unangenehmer Gefühlszustand durch die Verwendung eines hübschen EUP vermieden werden.
Interessant ist die Beobachtung, dass im Laufe der Zeit das semantische Übel vom ‚schlechten‘ Partner zum ‚guten‘ oder ‚neutralen‘ Partner diffundiert, so dass nun dieser ein ‚schlechtes‘ Wort ist, und für dieses ein neuer EUP
gefunden werden muss (Untergebener > Mitarbeiter > Kollege). Das Wort, welches als EUP dient, muss daher auch in seiner ‚normalen‘, nicht euphemisierenden Bedeutung verwendet werden können; ist dies nicht der Fall, tritt eben diese Diffusion vom schlechten hin zum guten Begriff ein. Dieses Phänomen der Bedeutungsverschiebung wurde von dem Kognitionsforscher und Linguisten Steven Pinker mit dem sehr bildlichen Begriff ‚Euphemismus-Tretmühle‘ belegt.
Die unten angeführten, durchaus gängigen und als exemplarisch angesehenen EUPs werden nach dem Schema vorgestellt: Was man sagt > was man meint. Diese Beispiele sollen natürlich keine Statements über generell gültige Realitäten abgeben (nicht jeder Sparsame z.B. ist auch ein Geizkragen, nicht jeder Charakterfeste auch stur), sondern sie sollen nachdrücklich zeigen, wie gelegentlich seltsam anmutend, aber doch kreativ und phantasievoll das menschliche Gehirn arbeitet, um im Rahmen der sprachlichen Kommunikation je nach Umständen sozial kompatibel zu bleiben. So wird die Weitergabe von als unangenehm empfundener Information durch die Verwendung eines EUP erst möglich, und es können Sachverhalte, die man nicht allzu intensiv diskutiert haben will, verschleiert und/oder beschönigt werden; der Adressat wird durch den EUP abgelenkt. Jedenfalls ist Klartext offensichtlich sehr viel seltener erwünscht, als man annehmen würde. Und das wohl schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt nach Erfindung der Sprache. Im Folgenden also eine kleine, sehr persönliche Auswahl von – wenn man sie so nennen will – ‚euphemistischen Ausreden‘.
1) Beschreibung von Menschen allgemein
Ältere Dame/älterer Herr > alte Frau/alter Mann
Alphatier > kann sich nicht unterordnen; duldet keinen Widerspruch; hasst Kritik
Anpassungsfähig > ein Opportunist; Mensch ohne Rückgrat
An sich.... (Plan, Idee) > in Wirklichkeit unbrauchbar
Authentisch > selbstverliebt; zu Idiosynkrasien neigend
Bastler > interessiert sich weniger für Bücher
Bei gutem Appetit > Vielfraß
Beleibt > viel zu dick
Belesen > nicht wirklich gebildet
Bemüht > unfähig
Bequem > faul
Beredt > Quatschkopf
Beschränkt > Dummkopf
Breit interessiert > verliert leicht das Ziel aus den Augen
Betagt > hat das Greisenalter erreicht
Charakterfest > stur
Charmeur > an der Realität vorbei agierend; de facto ein Lügner
Clever > an der Grenze zur Unredlichkeit und Illegalität
Diplomatisch > meint selten, was er sagt
Direkt > unhöflich
Dominant > unsympathisches Alphatier
Durchschnittlich intelligent > Dummkopf
Durchsetzungsfähig > widerwärtiger Karrieretyp
Elder Statesman > seine Zeit ist vorbei
Ehrgeizig > geht über Leichen
Ehrlich > beleidigend; ein Grobian
Einfach (Mensch) > ungebildet
Einzelfall > leider oft kein Einzelfall
Flexibel > charakter- und/oder prinzipienlos
Freizeitbewusst > arbeitsscheu
Fokussiert > schaut weder rechts noch links
Gastarbeiter > Fremdarbeiter
Genau > pedantisch
Gepflegt (Mann) > eitel
Großzügig > verschwenderisch
Gut gekleidet (Mann) > legt Wert auf Äußerlichkeiten
Hartz-IV-Empfänger > lebt am Existenzminimum (bestenfalls)
Herausgefordert (nach engl.: challenged) > behindert
Hochgebildet > beschäftigt sich hauptsächlich mit Irrelevantem
Immer gut gekleidet > besonders eitel
Individualist > Exzentriker, Sonderling
In sich gekehrt > Autist
Intellektueller > hat 2 linke Hände
Kollege > Mitarbeiter > Untergebener
Kostenbewusst > schnorrig
Kreativ > produziert hauptsächlich Unbrauchbares
Kritisch > nörglerisch
Macho > brutaler (physisch wie psychisch)
Mann Mann/Frau in den besten Jahren > die guten sind vorüber
Mitbewerber > Konkurrent
Mitteilsam > redet ohne Punkt und Komma
Musischer Typ > für das normale Leben unbrauchbar
Mutig > tollkühn
Ökonomisch interessiert > Materialist
Optimist > Realitätsvermeider
Phantasievoll > realitätsfern
Ruhig > temperamentlos; apathisch
Realist > phantasieloser Mensch
Silberblick > Schielen
Schön (Mann) > Dummkopf
Sehr vorsichtig > feig
Silberrücken > alter/alternder Macho
Smart > Gauner
Sorglos > unverantwortlich unvorsichtig, fahrlässig
Sparsam > geizig
Talentiert > talentiert, kann’s aber (noch) nicht wirklich gut
Teamplayer > schiebt gern Verantwortung ab
Temperamentvoll > unbeherrscht, jähzornig
Tüchtig > rücksichtslos
Verhaltensauffällig (Kind) > schwer erziehbar
Verhaltensoriginell > Fall für den Psychiater
Visionär > Träumer
Wohlgenährt > übergewichtig > adipös
Zielstrebig > engstirnig
Zurückhaltend > misstrauisch
2) Beschreibung von Frauen
(diesbezügliche EUPs sind anscheinend viel häufiger anzutreffen als solche Männer betreffend; Grund unklar)
Aber sehr nett > unattraktiv
Auffallend > zu stark geschminkt; nicht elegant
Apart > nicht schön oder hübsch, wenn auch nicht uninteressant
Damenhaft > schlechte Hausfrau
Fest > walküromorph
Hübsches Gesicht > mäßige Figur
Interessant > nicht wirklich schön; siehe ‚apart‘
Körperbetont > zu eng; am Rande des guten Geschmacks
Knabenhaft > nichts dran, allseits flach
Korpulent > boxt im Schwergewicht
Kräftig > boxt im Halbschwer
Mit ihr Pferde stehlen gehen > sexuell weniger interessant
Mittleren Alters > jedenfalls nicht mehr jung
Modebewusst > überspannt, eitel
Mollig > hübsch ein paar Kilo zu viel
Mütterlich > sexuell unattraktiv
Nett > eigentlich uninteressant
Lieb > kann einem mit der Zeit auf die Nerven gehen
Reif > alt
Resolut > brutal
Rustikal > grob
Sehr schlank > anorektisch
Sportlich > unelegant; unvorteilhafte Frisur, unvorteilhaftes Make Up
Stattlich > ein Ross
Vollschlank > blad
Zurückhaltend > fad
3) Sachverhalte
Abbauen > entlassen
Alt aussehen lassen > schlecht aussehen lassen
Aufklärung > Spionage
Ausbaufähig > zu wenig, als dass etwas daraus wird
Aussichtsreich > 50/50
Bastlertraum (Wohnung/Haus) > Einrichtung im Wesentlichen funktionsunfähig
Bescheidene Verhältnisse > Armut
Bescherung, schöne > Ungemach
Beurlaubt > suspendiert
Drittes Reich > Zeit der Nazi-Herrschaft
Dramatisch (Lage) > genau genommen hoffnungslos
Dritte Zähne > künstliches Gebiss
Durchschnittlich > unterdurchschnittlich
Durchstarten > endlich mit der Arbeit beginnen
Eher nicht > sicher nicht
Ein bisschen > viel zu
Einkommensschwach (Bevölkerungsschicht) > am oder unter dem Existenzminimum
Einzelfall > in Wahrheit viel zu häufig
Endlager > ungelöstes Abfallproblem
Entwicklungsland > unterentwickeltes Land
Engpass > Probleme stehen bevor
Entsorgen > irgendwie loswerden
Entsorgungspark > Mülldeponie
Ernstfall > Krieg
Fettnäpfchen > gröbere Taktlosigkeit
Freisetzung (gefährliche Substanzen) > Umweltverschmutzung
Freisetzung (Mitarbeiter) > Entlassung
Frisch > kalt; sehr frisch > sehr kalt
Fünf vor 12 > 12, wenn nicht schon zu spät
Ganz ordentlich > schwach
Gehentfernung (Wohnungsinserate) > ab 2 km
Gendern > Vergewaltigung der Sprache für gesellschaftspolitische Zwecke
Grundsätzlich dafür > aber nicht hier und jetzt
Halbwahrheit > Verschleierung von Tatsachen; eigentlich eine ganze Lüge
Hart (Maßnahme, Spielweise) > an der Grenze des Erlaubten
Heiliger Krieg > unheiliger, grausamer Krieg
Herausforderung > sinnlose Zeitverschwendung, da geringe Erfolgsaussichten
Höchste Zeit > zu spät
Im Moment nicht flüssig > pleite
In engen Grenzen > gar nicht
Ins rechte Licht rücken > irgendetwas Positives suchen
Innovativ (ein Projekt) > gute Idee, leider undurchführbar
Interessant (ein Projekt) > so ein Schwachsinn
Klartext > ungeschönte Realität
Kollateralschaden > katastrophaler Schaden für Unschuldige/Unbeteiligte
Komplex > undurchschaubar
Kostenbewusst > gewinnorientiert
Laufhaus > Bordell/Puff
Laut > zu laut (und: sehr laut > viel zu laut)
Nullwachstum > de facto Rezession
Political Correctness > siehe ‚Gendern‘
Preiskorrektur > Preiserhöhung
Renovierungsbedürftig > baufällig
Schwedische Gardinen > Gefängnis
Schwellenland > Entwicklungsland
Schwierig > unmöglich
Sich frisch machen > aufs Klo gehen
Sondermüll > Giftmüll
Stilles Örtchen > Klo
Suboptimal > besonders schlecht
Überschaubar > ziemlich mickrig
Undiplomatisch > taktlos; Elephant im Porzellanladen
Ungenauigkeit > falsche Angabe, u.U. bewusste Lüge
Unglückliche Bemerkung > peinliche Taktlosigkeit
Unterhaltsam > seicht
Verbesserungsfähig > grottenschlecht
Veilchen > Hämatom um das Auge
Verkehrsgünstig gelegen (Wohnung) > verkehrslärmbelastet
Verteidigungs.... > Kriegs....
Wachstumsstillstand > Rezession
Wachstumsbelebung > Heuschreckenförderung
Wann gehst du? > wann gehst du endlich?
Zeitnah > nicht zu bald
4) Surrogate für das Götzzizat
(normalerweise ist das korrekte Zitieren der berühmten von Goethe Götz von Berlichingen zugeschriebenen Aufforderung mit einem starken Tabu belegt.)
Den Buckel runterrutschen
Den Hobel ausblasen
Die Rückseite küssen
Gern haben können
Im Mondschein besuchen
Mal können
Schwäbischer Gruß
Zitierung in Latein oder Altgriechisch
5) Sterben/Tod
Abberufen werden
Ableben
Abtreten (von der Bühne des Lebens, für immer)
Auf der Strecke bleiben
Aushauchen
Aus unserer Mitte gerissen werden
Ausgeschaltet werden
Daran glauben müssen
Das Leben aushauchen
Das Zeitliche segnen
Den ewigen Frieden finden
Den Kampf verlieren
Den Löffel abgeben
Den Weg alles Irdischen gehen
Die Augen für immer schließen
Die letzte Ruhe finden
Die Patschen strecken
Die Radieschen von unten betrachten
Dran glauben
Entschlafen
Erliegen
Für immer Abschied nehmen
Gehen
Heimgehen
Hingehen
Hinscheiden
Hopps gehen
In die ewigen Jagdgründe eingehen
In Frieden ruhen
Ins Gras beißen
Mit den Füßen voran ... verlassen (z.B. seine Wohnung)
Sanft entschlafen
Seinen Frieden finden
Selig (tot, aber im Himmel)
Verbleichen
(Diese Welt) verlassen
Von allen Übeln erlöst sein
Über den Jordan gehen
Verscheiden
Von Gott zu sich gerufen werden
Von uns gehen
Vorausgehen Z
u den Vätern gehen/versammelt werden
Der Erde wiedergegeben > begraben
Der letzte Weg > Begräbnis
Freitod > Selbstmord
Freund Hein > Tod
Holzpyjama > Sarg
Kalte Abreise > Todesfall während des Urlaubs
Sterbliche Hülle/Überreste > Leiche
6) Sexualität, Körper, Stoffwechsel
Obwohl dieses Kapitel wahrscheinlich eine wahre Fundgrube für Vermeidungsformulierungen ist, soll dieses Kapitel (vorläufig?) nicht behandelt werden; und zwar, weil diese Formulierungen (wie schon eingangs erwähnt) keine EUPs im strengen Sinne der Definition sind: Das explizite Aussprechen von Bezeichnungen für Geschlechtsorgane und Geschlechtsverkehr ist zwar tabuisiert, der Körper und die Sexualität sind aber grundsätzlich keine ‚schlechten‘ Dinge, die euphemisiert werden müssten, wenn wir der hier verwendeten Definition von Euphemismus folgen wollen; die Subjekte und Handlungen rund um den Begriffskreis Geschlechtsorgane und deren Funktionen werden aber trotzdem meist mit Surrogatbezeichnungen belegt. Das beim Namen Nennen gilt als ordinär, die Verwendung der Vermeidungswörter oft als ‚fein‘.
Anders ist die Situation bei dem Unterkapitel Stoffwechsel und –produkte, die verwendeten – zahlreichen – Surrogatausdrücke kann man, wenn man will, als EUPs bezeichnen. Man muss allerdings in Rechnung stellen, dass der Drang, sich in diesem Themenkreis gepflegt auszudrücken, sprachgeschichtlich gesehen offensichtlich eher jünger ist, in früheren (mittelalterlichen) und prähistorischen Zeiten (gemeint ist die Zeit der indo-europäischen (IE) Sprachebene) war man mit der expliziten Benennung heute tabuisierter Handlungen wohl nicht so zimperlich wie heute.
Ein interessantes und auch amüsantes Schlaglicht auf diesen Sachverhalt liefert J. P. Mallory in seinem noch immer aktuellen Standardwerk ,In Search oft he Indo-Europeans' Language, Archeology and Myth (Thames & Hudson 1991/96): Er stellt auf der einen Seite bedauernd fest, dass wir, gemessen an unserer Neugier, viel zu wenig von unseren Sprachvorfahren hinsichtlich Herkunft, Aussehen, Wanderungen, früheren Sprachebenen uva. wissen, und das, obwohl sich seit bald 200 Jahren ein ganzes akademisches Fach, die Indogermanistik, und neuerdings auch die Naturwissenschaften mit diesen Fragen beschäftigen und dabei genug Anlass zu Zank und Hader finden. Auf der anderen Seite findet es der Autor bemerkenswert, dass sich für das hypothetische Proto-Indoeuropäisch (PIE) zwei Ausdrücke für das ‚Entlassen von Wind‘ (entsprechend Mallory’s Englischem: ‚breaking wind‘; ein EUP) rekonstruieren lassen: Der erste wird mit *perd- wiedergegeben, dessen Reflexe sich in den meisten wichtigen IE-Tochtersprachen nachweisen lassen; der deutsche Urenkel ist – laut-geschichtlich korrekt – furzen/pfurzen. Daneben findet sich in einigen IE-Einzelsprachen ein ebenfalls gut gesicherter Reflex *pezd (z steht für ein stimmhaftes s), der in gut beschreibender Lautmalerei das – im Gegensatz zu *perd – leise Entlassen einer Blähung wiedergibt. Das zugehörige deutsche Wort aus unserer Zeit lautet fisten; es ist im Oberdeutschen, vor allem im Bairischen noch lebendig. Dieser beinahe akribische Umgang mit diesem Themenkreis durch unsere Sprachvorfahren lässt auf ein eher entspanntes Verhältnis zu den heute stark tabuisierten Körperfunktionen schließen, welches anscheinend im Laufe der Zeit mit steigender Zivilisation (nicht Kultur!) zumindest teilweise verloren gegangen ist.
* Bezeichnet eine erschlossene Lautkombination